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Neue Studie: Wie kolonisiert P. Gingivalis den Mund?

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Eine neue Studie, die von einem Team der University of Buffalo durchgeführt wurde, berichtet, dass ein Bakterium namens Veillonella parvula eine unterstützende Rolle bei der Entstehung von Zahnfleischerkrankungen spielt, indem es die Vermehrung des Erregers Porphyromonas gingivalis fördert.

Ziel der Studie, die im ISME Journal veröffentlicht wurde, war es, die Art und Weise zu verstehen, wie P. gingivalis im Mund Kolonien bildet.

Die Frage war, wie dieser Erreger ohne Wachstumsmoleküle siedeln kann. Die Forscher fanden heraus, dass er Wachstumsmoleküle von V. parvula, einem häufigen Bakterium unseres oralen Mikrobioms, erhielt.

Highlights der Studie

Die Forscher der UB School of Dental Medicine haben P. gingivalis rund zwei Jahrzehnte lang untersucht. Die Studie lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  • Die Studie wurde an einem entsprechenden Mausmodell und an In-vitro-Kultursystemen durchgeführt und konzentrierte sich darauf zu verstehen, wie die Wachstumsmoleküle das Wachstum und die Besiedlung von P. gingivalis kontrollieren.
  • Es wurden fünf Bakterienarten ausgewählt, die bei Zahnfleischerkrankungen häufig vorkommen, und die Interaktion zwischen den Wachstumsmolekülen dieser Bakterien und P. gingivalis wurde getestet.
  • Von den fünf Bakterienarten wurde festgestellt, dass nur die Wachstumsmoleküle von V. parvula die Vermehrung von P. gingivalis beeinflussten.
  • Ein weiteres interessantes Ergebnis war, dass sich P. gingivalis nicht mehr vermehrte, wenn V. paravula aus dem Mikrobiom entfernt wurde. Das Vorhandensein von V. paravula reichte jedoch nicht aus, da die Vermehrung von P. gingivalis nur ausgelöst wurde, wenn V. paravula in einer großen Population vorhanden war.
  • Die Studie legt nahe, dass P. gingivalis eine unidirektionale Beziehung zu V. paravula unterhielt, da die gemeinsame Nutzung von Wachstumsmolekülen letzterem keinen offensichtlichen Vorteil verschaffte.
    Abgesehen von den Wachstumsmolekülen bildet V. paravula Häm (Blut), das P. gingivalis als ausgezeichnete Eisenquelle dient.
  • Die unidirektionale Beziehung wurde außerdem durch eine Zunahme des von P. gingivalis verursachten parodontalen Knochenabbaus in Gegenwart von V. paravula bestätigt.
    Es bleibt unklar, ob die von P. gingivalis produzierten wachstumsfördernden Moleküle denen von V. paravula ähnlich sind, und es sind weitere Untersuchungen erforderlich.
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Warum dies von Bedeutung ist

Nach Angaben der CDC leiden über 47 % der Erwachsenen über 30 Jahren an einer Form von Zahnfleischerkrankung.

Mit Hilfe eines tieferen Einblicks in die Beziehung zwischen V. parvula und P. gingivalis könnten die Forscher spezifische Therapien zur Behandlung von Parodontitis entwickeln. Hier sind einige Punkte, die die Forscher herausgefunden haben:

Bei einer Person mit guter Mundgesundheit bildet P. gingivalis einen sehr kleinen Prozentsatz der Mikroflora im Mund und kann sich nicht vermehren.

Bei Personen mit schlechter Mundhygiene und minimaler Plaquekontrolle hingegen vermehrt sich V. parvula rasant und produziert genügend Wachstumsmoleküle, die den Replikationsprozess von P. gingivalis auslösen können.
Therapien, die darauf abzielen, V. parvula aus der oralen Mikroflora zu entfernen, können sich als nützlich erweisen, um Zahnfleischerkrankungen in Schach zu halten. Wir sollten jedoch bedenken, dass ihre Anwesenheit allein nicht schädlich ist. Es ist ihre Vermehrung, die in einem Mund mit schlechter Hygiene auftritt, die die Vermehrung von P. gingivalis in Gang setzt. Daher sind die Plaquekontrolle und eine gute Mundhygiene sicherlich die besten Mittel zur Vorbeugung und Behandlung von Parodontalerkrankungen.

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